Rundruf

Monika Birrenbach, Familienhebamme am Niederrhein im Kreis Wesel

An Silvester kam eine Frau in den 40ern aus der chirurgischen Notaufnahme in die Gynäkologie wegen unklarer Unterbauchbeschwerden. Bei der vaginalen Untersuchung fühlte die Ärztin etwas großes Hartes. Der anschließende Ultraschall war aussagekräftiger: Die Frau war schwanger und hatte Wehen. Die werdenden Eltern waren zunächst völlig geschockt, hatten sie doch zwei erwachsene Kinder. Der Bruder der Frau rief später an und wollte sich nach seiner Schwester erkundigen, waren sie doch alle gemeinsam auf einer Silvesterfeier gewesen. Als ich mich mit »Kreißsaal« meldete, sagte er: »Oh, da bin ich wohl falsch verbunden worden.« Ich gab ihm seine Schwester und die sagte ihm, dass sie vor einer Stunde noch einmal Eltern geworden sind. Das war wirklich ein Silvesterknaller.

Anke Wiemer, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e.V. (QUAG)

Ich erinnere mich an eine Geburt in der Klinik, bei der die Frau bei jedem Ausatmen mit spitzen Lippen gepfiffen hat. Wir standen in der Instrumentenspüle und haben wirklich sehr gelacht – der Frau hat es gut geholfen und komischerweise hat sie trotz der dadurch festen Gesichtsmuskeln gut geboren. Eine andere Frau hat bei einer Beleggeburt bei jedem Ausatmen gesungen: »Kam ein kleiner Teddybär aus dem Spielzeugland daher und sein Fell war kuschelweich.

Frauke Wagener, Lehrerin an der Hebammenschule des Universitätsklinikums Bonn

Ich erinnere mich an eine Geburt im Bad eines Hauses, das sich noch in der Bauphase befand. Die Geburt vollzog sich komplikationslos auf knapp 4 m². Der Ehemann kletterte hinter seine Frau und nahm auf dem Klodeckel Platz. Während meine Hände das Kind in Empfang nahmen, stabilisierten die Hände meiner Kollegin eine nicht fest montierte abkippende Tür der Duschkabine. Flink räumte sie auch noch zwei paar matschige Rollerblades um die Ecke, die ebenfalls im Raum standen.