Rheinland-Pfalz

Schutz vor sexualisierter Gewalt: Land verstärkt Prävention

Im Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen verstärkt Rheinland-Pfalz die Präventionsarbeit. Diese Gewalttaten fänden jeden Tag in der Gesellschaft statt, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD). »Umso wichtiger ist es mir, einen offenen Dialog zu schaffen, um das Bewusstsein der Gesellschaft zu schärfen und Stigmatisierung abzubauen«, betonte der Regierungschef. »Dafür müssen wir offen aussprechen, dass sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche eine traurige Realität ist – auch in unserem Land.« Die Zahlen stiegen in Rheinland-Pfalz. Das betreffe auch die Straftaten im Internet. Schweitzer und Familienministerin Katharina Binz (Grüne) nahmen in Ingelheim stellvertretend für die Landesregierung die Handlungsempfehlungen des Paktes gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen entgegen. Ziel der 40 Empfehlungen ist es, den Schutz von Mädchen und Jungen zu verbessern.

»Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, frei von Gewalt aufzuwachsen«, mahnte Binz. »Mit dem Pakt gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen gehen wir diese riesige gesamtgesellschaftliche Aufgabe als Landesregierung ressortübergreifend und geschlossen an.«

Die Empfehlungen waren von einer Fachkommission und einem Betroffenenrat gemeinsam mit etwa 180 Beteiligten erarbeitet worden. Rheinland-Pfalz habe als erstes Bundesland einen solchen Landesbetroffenenrat eingesetzt, sagte die Ministerin. Als besonders dringlich und schnell umsetzbar schlägt die Fachkommission Aktivitäten zur Information der Öffentlichkeit und Maßnahmen zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt im Internet vor. Dafür wurden zwei Projektvorschläge vorgelegt. Der Landesbetroffenenrat plädiert auch für eine flächendeckende zügige Bereitstellung von Informationsaufklebern etwa in Schulen, auf denen Hilfsangebote für Betroffene abgebildet sind. Erforderlich sei zudem eine unabhängige Stelle, die das Thema sexualisierte Gewalt kontinuierlich in der Öffentlichkeit halte.

Quelle: aerzteblatt.de, 10.9.2024 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 11.09.2024