Nuklearmediziner warnen vor Jodmangel in der Schwangerschaft
Der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN) rät Frauen, schon bei der Planung der Schwangerschaft auf eine ausreichende Jodzufuhr zu achten und im Zweifelsfall die Schilddrüsenfunktion beim Arzt untersuchen zu lassen.
Frauen nehmen in Deutschland im Durchschnitt nur etwa 125 Mikrogramm Jod pro Tag auf. Während der Schwangerschaft benötigen sie jedoch etwa 250 Mikrogramm pro Tag, also ungefähr die doppelte Menge. Erfahrungen zeigten, dass viele Schwangere die Jodprophylaxe nicht konsequent betrieben. Für die Kinder könne dies lebenslange Folgen haben. Studien zeigen, dass Kinder mit schlechter Jodversorgung in der Schwangerschaft im Grundschulalter häufiger Lernstörungen haben.
Eine Unterversorgung mit Jod verursacht bei Schwangeren zunächst keine Beschwerden. Erst bei einem ausgeprägten Hormonmangel kommt es vermehrt zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder einer Gewichtszunahme. Der BDN rät deshalb Frauen im Zweifelsfall zu einem Bluttest, der das Steuerhormon TSH im Blut bestimmt.
(aerzteblatt.de, 21.12.2015)