Drängen auf Erhöhung der HPV-Impfquote
Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) mahnt mehr Initiativen und Anreize in Deutschland an, um die Impfrate positiv zu verändern. Helfen könnten etwa überregionale Schulimpfprogramme, die Übernahme der Mädchensprechstunde in die Regelversorgung, ein strukturiertes Impferinnerungssystems sowie eine bessere Vergütung der ärztlichen Impfberatung durch die Krankenkassen.
Durch die Einführung schulbasierter Impfprogramme und die Integration der HPV-Impfaufklärung in die Lehrpläne könnten Eltern und Schüler:innen frühzeitig sensibilisiert und zur Impfung ab neun Jahren motiviert werden, schreibt der BVF. Europäische Länder mit höheren Durchimpfungsraten wie etwa Frankreich hätten gezeigt, dass solche Maßnahmen effektiv seien.
Eine regelmäßige Mädchensprechstunde (M1) sollte nach Ansicht der Gynäkolog:innen Teil der allgemeinen Gesundheitsversorgung werden, um jungen Mädchen eine gezielte Aufklärung und Beratung auch zur HPV-Impfung zu bieten. Dies würde sicherstellen, dass die Impfempfehlung klar kommuniziert werde und die Vorteile der HPV-Impfung besser verstanden würden.
Krankenkassen sollten darüber hinaus proaktiv agieren und ein Erinnerungssystem für ungeimpfte oder unvollständig geimpfte Kinder implementieren. Dieses System könnte helfen, die Impflücken frühzeitig zu erkennen und die betroffenen Familien gezielt anzusprechen, so der Berufvserband.
Hintergrund der Äußerungen sind Zahlen aus dem Barmer-Arzneimittelreport. Dieser zeigte einen deutlichen Rückgang der HPV-Impfquoten. Sie sank von 2021 auf 2022 um 23,5 % von 98 auf 75 Impfungen je 1.000 Mädchen. Im Vergleich zum Jahr 2015 reduzierte sich die Impfrate um 37 %.
Quelle: aerzteblatt.de, 29.8.24 · DHZ