Digital oder persönlich: Welche Betreuung bevorzugen Frauen in Schwangerschaft und Wochenbett?
Der zunehmende Einfluss digitaler Medien ermöglicht verschiedene Formen der Betreuung schwangerer Frauen. Die vorgeburtliche Betreuung und Geburtsvorbereitung kann im Präsenzformat von Angesicht zu Angesicht, in elektronischer Form oder mit Hilfe von Print-Medien gestaltet werden. Zunehmend sind digitale Online-Betreuungsangebote und internetbasierte Beratungen möglich. Jedoch ist unklar, welche Art der Bereitstellung von Gesundheitsinformationen von den Frauen selbst bevorzugt wird.
Das Ziel einer australischen Studie bestand darin zu untersuchen, welche Medien Frauen während der Schwangerschaft und der frühen Wochenbettszeit nutzen, um Gesundheitsinformationen abzurufen. Hierzu wurde eine Umfrage unter 685 australischen Frauen durchgeführt. Die Rücklaufquote der Fragebögen betrug 40 %.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Frauen häufig Smartphones und andere digitale Medien zur Informationsbeschaffung von Gesundheitsinformationen nutzen. Trotzdem bevorzugen sie die persönliche Betreuung in Form von Begegnungen. Interessanterweise fühlten sich viele Frauen nach der Nutzung digitaler Medien zur Informationsbeschaffung nicht adäquat auf die Zeit nach der Geburt vorbereitet.
Die AutorInnen schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass nicht-elektronische Methoden der Bereitstellung von Gesundheitsinformationen von Frauen bevorzugt werden, weil Fragen exakter beantwortet werden können. Die erhaltenen Informationen über digitale Informationsangebote sind zwar schneller verfügbar, entsprechen häufig jedoch nicht exakt dem Wissensbedarf der Frauen. Die AutorInnen empfehlen daher die Bereitstellung von Gesundheitsinformationen in verschiedenen Formaten. Diese sollten sowohl in digitaler Form als auch in Form von klassischen Beratungsangeboten im Präsenzformat verfügbar sein.
Quelle: Wright A, Elcombe E, Burns ES: »Paper, face-to-face and on my mobile please«: A survey of women´s preferred methods of receiving antenatal education. Women and Birth 2020. https://doi.org/10.1016/j.wombi.2020.10.014 ∙ DHZ