US-amerikanische Studie

Grippeimpfung in der Schwangerschaft?

  • Laut einer US-amerikanischen Studie bleibt die Grippeimpfung in der Schwangerschaft ohne negative Auswirkungen auf das Kind.

  • Die Welt­gesund­heits­organi­sation rät seit 2012, Schwangere bei der jährlichen Grippeimpfung zu priorisieren. Der Grund ist nicht nur das erhöhte Komplikationsrisiko, das sich beispielsweise in einer fast siebenfach erhöhten Rate von Hospitalisierungen im Fall einer Grippe zeigt. Die Mütter schützen durch die Antikörper, die die Impfung erzeugt, auch ihre Kinder bereits vor der Geburt und in den ersten Monaten danach, wenn die Säuglinge noch nicht geimpft werden können.

    Trotz dieser laut der Editorialistin Manish Patel von den US-Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta wissenschaftlich gut gesicherten Vorteile, lässt sich nur eine Minderheit von Schwangeren impfen. In der kanadischen Provinz Nova Scotia war es zwischen Oktober 2010 und März 2014 nur jede dritte Schwangere.

    Die Analyse zu 28.255 Kindern ergab, dass die Impfung keinen Einfluss auf immunologische Erkran­kungen wie Asthma in den ersten 2 bis 5,5 Lebensjahren der Kinder hatte. Auch eine Otitis media oder andere Infektionen traten nicht häufiger auf. Erkrankungen ohne Beteiligung des Immunsystems wie Krebserkrankungen oder Hör- oder Sehbeeinträchtigungen waren in beiden Gruppen gleich häufig. Die Kinder von Müttern, die sich in der Schwangerschaft impfen ließen, mussten auch nicht häufiger wegen Notfällen oder im Krankenhaus behandelt werden.

    Quelle: Fell D et al.: Association of Maternal Influenza Vaccination During Pregnancy With Early Childhood Health Outcomes. Jama Network 2021. Doi: 10.1001/jama.2021.6778 ∙ aerzteblatt.de, 21.7.2021 ∙ DHZ

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 22.07.2021