Datenanalyse aus den USA

Spätere Väter – steigende Geburtsrisiken

  • Mehr als 50.000 Väter waren in den USA bei der Geburt ihres Kindes über 50 oder sogar über 60 Jahre alt.

  • In den USA werden Männer in immer höherem Alter Vater, oft mithilfe assistierter Reproduktionstechnologien und assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten und einem niedrigen Geburtsgewicht der Kinder. Das ergab eine Analyse von mehr als 46 Millionen Geburten der vergangenen zehn Jahre, veröffentlicht in JAMA Network Open. »Welche Folgen ein fortgeschrittenes väterliches Alter haben kann, wurde bereits dokumentiert. Aber es gibt soziodemografische Daten von Vätern über 50 Jahren«, schreiben Erstautor Albert S. Ha vom Department of Urology der School of Medicine der Stanford University und sein Team. Sie analysierten Daten aller Geburten in den USA von 2011–2022, insgesamt waren es 46.195.453. Das Durchschnittsalter der Väter bei der Geburt lag bei 31,5 Jahren. In 484.507 Fällen (1,1 %) waren die Väter 50 Jahre oder älter, in 47.785 Fällen (0,1 %) waren sie 60 Jahre oder älter und in 3.777 Fällen (0,008 %) 70 Jahre oder älter.

    Die Zahl der Geburten, bei denen die Väter über 50 Jahre alt waren, stieg von 1,1 % auf 1,3 % (p für Trend < 0,001). Die Analyse zeigte, dass Väter im Alter von 50 Jahren oder darüber divers waren, Bildungsstand, Race und Ethnizität variierten. Der Ehestand und die Race, Ethnizität und der Bildungsstand der Mutter variierten mit dem Alter und der Race des Vaters.

    Selbst wenn das mütterliche Alter und andere soziodemografische und perinatale Faktoren berücksichtigt wurden, war ein höheres Alter des Vaters mit verschiedenen ungünstigen perinatalen Outcomes assoziiert – deren Risiken mit jedem zusätzlichen Jahrzehnt auf dem Alterskonto des Vaters weiter anstiegen. Dazu gehörte die Nutzung assistierter Reproduktionstechnologien, die bei 50- bis 59-jährigen Vätern 2,23-mal so häufig zum Einsatz kamen wie bei Vätern mit 30–39 Jahren. Auch ein erhöhtes Risiko für Frühgeburtlichkeit (aOR 1,16) und ein geringes Geburtsgewicht (aOR 1,14) war mit einem höheren väterlichen Alter assoziiert.

    War der Vater 50 Jahre oder älter, stieg außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass es für die Mutter die erste Geburt eines Kindes war (aOR 1,16). Das Geschlechterverhältnis der Kinder stand nicht mit dem Alter der Väter in Zusammenhang, mit Ausnahme der sehr alten Väter über 70 (aOR 0,92) und über 75 Jahre (aOR 0,84). Bei ihnen war die Wahrscheinlichkeit für männlichen Nachwuchs geringer.

    »Diese Querschnittstudie zeigt, dass der Anteil alter Väter geringfügig, aber merklich ansteigt. Die Ergebnisse weisen auch auf ungünstige perinatale Outcomes bei höherem Alter des Vaters hin. Es ist dringend weitere Forschung nötig, um die Beratung von Patienten hinsichtlich ihrer Familienplanung zu verbessern.« , heißt es in der Studie.

    Quelle: Ha, A. S., Scott, M., Zhang, C. A., Li, S., Langroudi, A. P., Glover, F., Basran, S., Del Giudice, F., Shaw, G. M., & Eisenberg, M. L. (2024). Sociodemographic Trends and Perinatal Outcomes in Fathers 50 Years and Older. JAMA network open, 7(8), e2425269. https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2024.25269 · aerzteblatt.de, 9.8.2024 · DHZ

     

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 13.08.2024